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Dauerbegrünung im Weinbau

Dauerbegruenung


Rolf Fox und Peter Steinbrenner
LVWO Weinsberg

 
Vorbereitung:

Humusgehalt und damit Speichervermögen für Wasser und Nährstoffe auf ausreichendes Niveau (ca. 1,5 - 2 %) anheben durch:
doty.gif (139 Byte)  mehrmalige Zufuhr organischer Dünger (Stallmist, Rindenmulch, Kompost u. a.)
doty.gif (139 Byte)  wiederholte Einsaat von Teilzeitbegrünungen
doty.gif (139 Byte)  wachsen lassen von "Wildpflanzen" in Feuchteperioden

Einebnen der Fahrgassen mit geeigneten Geräten (Fräse, Grubber, Kreiselegge).
Ausreichender Humusgehalt führt zu rascher Narbenbildung und senkt die Gefahr von Leistungsminderungen in den Anfangsjahren.
Die Einsaat ab dem 3. - 5. Standjahr sowie lediglich jeder 2. Gasse trägt dazu bei, Stressprobleme sowie negative Einflüsse auf die Weinqualität zu vermeiden.

Einsaat:

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 Boden flach bearbeiten (Kapillarität ist bald wieder hergestellt, tiefe Spuren bei Einsaat und ersten Mulchgängen werden vermieden)

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Boden auch unter Stöcken einebnen, "Hügel" unter den Stöcken behindern sonst später die Arbeit von Unterstockmulchgeräten

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Boden feinkrümelig ablegen

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flache Saatgutablage, eventuell Untersaat in Winterbegrünung

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möglichst anwalzen (niederdruckbereiftes Sprühgerät)

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günstige Termine sind April/Mai bzw. Aug./Sept.

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Einsaatbreite sollte Schlepperaußenbreite möglichst um 20 - 30 cm überschreiten

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werden später bewegliche Unterstockmulcher eingesetzt, kann bis an den Stock eingesät werden

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die Einsaat ist lediglich als Starthilfe anzusehen

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In Wasserschutzgebieten besteht ein ganzjähriges Begrünungsgebot. Über Ausnahmeregelungen für Problemstandorte informiert die zuständige Weinbauberatung.



Mischungen:

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genügender Anteil an ausläufertreibenden Arten

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möglichst niedrigwachsende Arten

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wenig wasserzehrende Arten

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Rasensorten sind zu bevorzugen

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rasch entwickelnde Arten wie Weidelgras und Klee auf max. 30 % Mischungsanteil begrenzen

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Kleeanteile max. 20 - 30 %, Vorsicht Rutschgefahr in Steillagen

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Kleeanteile mindern die Stickstoffkonkurrenz gegenüber den Reben und verbessern die ökologische Vielfalt

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ausreichendes Artenspektrum (mindestens 3 - 5) einsäen

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bei Mischungsanteilen einer Art von mehr als 30 % zwei Sorten von Vorteil - Krankheitsresistenz

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reine Trockenrasenmischungen haben sich nicht bewährt

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Anteile auf Standortverhältnisse abstimmen

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eine natürliche Begrünung mit standortgebundenen Pflanzen kann gleich gut wie eine gezielte Einsaat sein

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Kräuter wie Kleiner Wiesenknopf, Spitzwegerich, Wilde Möhre und Schafgarbe ertragen auch kurzen Schnitt, sind ausreichend dauerhaft, ermöglichen einen besseren Bodenaufschluss und erweitern die ökologische Vielfalt




Pflege:

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Startdüngung mit ca. 40 kg N/ha vor allem bei Mischungen ohne Kleeanteile

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erster Mulchgang nicht zu früh, bei trockenem Boden sowie mit schonendem Gerät (Sichelmulcher)

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je nach Standort in den ersten 2 - 4 Jahren zusätzliche Stickstoffgaben im zeitigen Frühjahr bis ca. 60 kg/ha bei Einsaat in jeder Gasse

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zu hohe Stickstoffdüngung auf Dauer fördert massenwüchsige, wasserzehrende Arten

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bei Einsaaten mit Kleeanteilen Zusatzdüngung unterlassen

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Mulchen vor Spätfrösten, vor Rebblüte und während Reifephase mindert Beeinträchtigung der Kleinklimas

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zur Förderung der Artenvielfalt von Flora und Fauna, soweit vom Wasserhaushalt her möglich, wenig und nicht zu tief mulchen, bei Begrünung jeder Gasse alternierend mulchen

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Mulchgut gleichmäßig ablegen

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Mulchen bei Trockenheit verbessert die Arbeitsqualität sowie die Mulchgutverteilung

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 zu große Mulchmassen schädigen erwünschte, niedrigwachsende Arten

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Befahren bei zu hoher Bodenfeuchte wegen Spurbildung möglichst vermeiden

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auf trockenen, kargen Standorten zur Minderung von Stressproblemen für die Rebe wiederholte Ausbringung organischer Materialien wie Stroh, Kompost, Grünguthäcksel in geringen Mengen

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genügende Reifenbreiten zur Reduzierung von Schlupf sowie zur Verbesserung der Fahrsicherheit

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N-Dünger zur Erleichterung der Unterstockbewuchskontrolle möglichst nur auf Gassenbereich (Kastenstreuer) ausbringen



 

Mischungen für die Einsaat von Dauerbegrünungen im Weinbau

Grasmischungen

Klee-/Grasmischungen

Für normale Standorte

10 % Horstrotschwingel
30 % Ausläuferrotschwingel
40 % Wiesenrispe, mind. 2 Sorten
10 % Rotschwingel kurz ausläufertreibend
10 % Deutsches Weidelgras

10 % Weißklee
  8 % Gelbklee
  2 % Hornklee
30 % Wiesenrispe
20 % Ausläuferrotschwingel
10 % Rotes Straußgras
10 % Rotschwingel kurz ausläufertreibend
10 % Deutsches Weidelgras

Für besonders trockene Standorte

30 % Wiesenrispe
20 % Ausläuferrotschwingel
20 % Horstrotschwingel
10 % Schafschwingel
10 % Rotschwingel kurz ausläufertreibend
10 % Rotes Straußgras

10 % Weißklee
  8 % Gelbklee
  2 % Hornklee
15 % Ausläuferrotschwingel
15 % Horstrotschwingel
10 % Schafschwingel
20 % Wiesenrispe
10 % Rotes Straußgras
10 % Rotschwingel kurz ausläufertreibend

Als Saatstärke werden empfohlen:
Reine Grasmischung       8 g/m² entsprechend 300 g/a *
Klee-/Grasmischungen 10 g/m² entsprechend 380 g/a *
* bei Einsaat in jede 2. Gasse

Es wird davon ausgegangen, dass die Saatgutvertreiber, insbesondere bei Weidelgras, spät abreifende sowie kurze Ausläufer treibende Sorten verwenden.

Bezugsquellen für Saatgut: WLZ Lagerhäuser, Raiffeisenwarengenossenschaften, Landhandelsbetriebe

Stand: Juli 2002

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