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Dauerbegrünung im ökologisch orientierten Weinbau

Blühende Begrünung bietet Insekten Nahrung

Ziele/Nutzen:

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Stabilisierung des Ökosystems Weinberg

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Förderung des Gleichgwichts zwischen Schädlingen und Nützlingen, Brechung der Monokultur Rebe, Aktivierung des Bodenlebens

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Harmonisierung des Wuchses und damit Minderung der Anfälligkeit für Pilzkrankheiten

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tiefgehende Bodenlockerung und Gefügestabilisierung über intensive Durchwurzelung

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Schaffung einer Schattengare

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Erhöhung der Pufferwirkung des Bodens gegenüber Schadstoffeinträgen

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produktive Verwertung des Niederschlagswassers sowie "überflüssiger" Nährstoffe zur Humusproduktion vor Ort

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Erhöhung des Wasseraufnahme- und Haltevermögens

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Erosionsverminderung

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Verminderung einer Mineralstoffauswaschung in tiefere Bodenhorizonte

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Ausnutzung der Sonnenenergie zur Schaffung organischer Substanz

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Stickstoffsammlung durch Einsaat von Leguminosen

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Aufschluß von Nährstoffen

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Steuerung der Beikrautvegetation, antagonistische Verdrängung von Problemkräutern vor allem im Unterstockbereich



 

Vorbereitung:

Besonders in den Anfangsjahren nach der Neuanlage und in Trockenlagen sollte einer möglichen Leistungsminderung durch eine Anhebung des Humusgehaltes (auf 1,5 - 2 %) vorgebeugt werden:

Dies kann erreicht werden durch:

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Einsaat von Begrünungsmischungen im Spätsommer mit kurzer Standzeit während der Vegetationsruhe der Rebe

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natürlichen Bewuchs während der Feuchteperioden belassen

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möglichst extensive Bodenbearbeitung

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mehrmalige Zufuhr betriebseigener organischer Dünger, vorzugsweise im kompostierter Form

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Dauerbegrünung erst ab 4. - 5. Standjahr, zunächst eventuell nur jede 2. Gasse

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in älteren Anlagen ist die schnelle Umstellung weniger problematisch



Mischungsgrundsätze:

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Kombination von möglichst vielen Arten aus verschiedenen Familien einschließlich Leguminosen

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verschieden hoch wachsende Pflanzen

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Pflanzen mit unterschiedlicher Durchwurzelungstiefe

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Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiträumen

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bei Umbruch und Nachsaat eine Mischung mit anderen Arten verwenden, um "Müdigkeit" zu vermeiden

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nicht zu dick säen, Platz für standortgerechte Wildkräuter belassen

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im Unterstockbereich eventuell gezielt mit besonders niedrigwachsenden, schwach zehrenden Arten einsäen. Dadurch Schaffung einer Konkurrenz für weniger erwünschte Arten



Einsaat:

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Saattermine, Saatstärke, Saattiefe einhalten

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grobkörniges Saatgut tiefer ablegen, Feinsämereien bzw. Lichtkeimer eventuell von Hand nachsäen (Entmischungsgefahr in Sämaschine)

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tiefgehende Bodenlockerung für Tiefwurzler kombiniert mit eingeebneter Gasse und feinkrümeligem Saatbeet im Krumenbereich ist günstig

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zur Einsaat bietet sich der Einsatz einer Fräse oder Kreiselegge mit aufgesattelter Drillmaschine in Kombination mit einem Vorgrubber an

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Anwalzen ist generell sinnvoll

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die Einsaat in jeder 2.Gasse ist ausreichend

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auch die Einsaat nur jeder 6. und 8. Gasse zur Schaffung sogenannter "Ackerrandstreifen" ist aus ökologischer Sicht ein Vorteil



Pflege:

Ziel ist die Schaffung bzw. Erhaltung einer möglichst großen Artenvielfalt:

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möglichst erst nach dem Aussamen schneiden oder nur walzen

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Schnitthöhe 10 - 15 cm (ausreichende Bodenbeschattung)

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möglichst geringe Zerkleinerung des Mulchgutes

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möglichst ganzflächige Ablage des groben Schnittgutes

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Messerbalkengeräte zur Einkürzung günstiger

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schnittempfindliche Pflanzen eventuell nur walzen - z. B. mit Stützwalze des Mulchgerätes

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wenn möglich, alternierend - abwechselnd jede 2. Gasse - arbeiten, um ständig einen blühenden Bestand im Weinberg zu erhalten

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bei zu starker Artenverarmung grob umbrechen und nachsäen

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nur recht sparsam mit langsam fließenden organischen Stickstoffdüngern düngen

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erfahrungsgemäß ist spätestens nach 4 - 5 Jahren eine Neueinsaat wegen Artenverarmung notwendig

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N-Dünger zur Erleichterung der Unterstockbewuchskontrolle möglichst auf Gassenbereich ausbringen



 

Mischungen
(Saatgutbedarf 2 g/m² bzw. 20 kg/ha)

Pflanzengruppe

Pflanzenarten

Gemenge-
anteil %

Mischungsvorschlag
%

Überjährige/
Mehrjährige
Leguminosen

Gelbklee
Hornschotenklee
Weißklee
Rotklee
Bokharaklee
Luzerne
Esparsette

20 - 40

Gelbklee Hornschotenklee
Weißklee
Luzerne
Esparsette
Rotklee

15
5
10
5
3
3

Einjährige/
Überjährige
Kleearten

Alexandrinerklee
Erdklee
Inkarnatklee
Persischer Klee
Schwedenklee

 5 - 10

Alexandrinerklee
Inkarnatklee Schwedenklee

4
4
2

Einjährige/
Überjährige
Körnerleguminosen

Bohnen
Erbsen
Wicken
Platterbsen


5 - 10

Zottelwicke

5

Untergräser

Rotschwingel Ausl.
Schafschwingel
Weidelgras dt.
Wiesenrispe
Straußgras

  

0 - 20*

 

 

Kreuzblütler

Ölrettich
Raps
Rübsen
Gelbsenf
Ackersenf

 5 - 20

Ölrettich
Raps
Ackersenf
Rübsen
Gelbsenf

6
4
0,5
4
4

Sonstige
Wasserblattgewächse
Knöterichgewächse
Rosengewächse
Wegerichgewächse
Malvengewächse
Doldenblütler

Korbblütler


Phacelia
Buchweizen
Kl. Wiesenknopf
Spitzwegerich
Futtermalve
Kümmel
Wilde Möhre
Schafgarbe
Weiße Wucherblume
Gänseblümchen
Echte Kamille
Wegwarte

  

15 - 25


Phacelia
Buchweizen
Kl. Wiesenknopf
Spitzwegerich
Futtermalve
Kümmel
Wilde Möhre
Schafgarbe
Weiße Wucherblume
Gänseblümchen
Echte Kamille
Wegwarte


8
6
0,5
0,4
8
0,4
0,5
0,4
0,4
0,2
0,3
0,4

Wegen Anteil an frostempfindlichen Pflanzen Saattermin Frühjahr zu bevorzugen.
*Auf Gräser kann weitgehend verzichtet werden

Referat Weinbau/Fox - Steinbrenner

Stand: Juni 1999

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